[Zähnung - Formen und Abarten]


25.06.2010 Da es von Seiten der BPP-Prüfer die Aussage gibt, dass die Zähnungen bei der Köpfeserie nicht zweifelsfrei an jeder Einzelmarke erkannt werden können und deshalb eine Katalogisierung in den Hauptnummern des Michel-Kataloges nach Richtlinien des BPP nicht möglich ist. Deshalb eine Hilfestellung:



Technische Anleitung zur Unterscheidung von Kamm- und Kreuzkammzähnung


Grundlage der Unterscheidung ist die Suche nach verschobenen Zahnkämmen bei der Kammzähnung. An der unteren Ecke der Marke ist eine vertikale Abweichung des Kammschlages von der Norm ohne Vergleichsgrundlage schwer nachvollziehbar. Durch Hinzuziehen einer Vergleichsmarke wird die Erkennung vereinfacht. Als Eichgrundlage verwendet man Markenecken mit fest montiertem Abstand der vertikalen und horizontalen Zähnkämme zueinander. Ein solcher Abstand tritt in drei Fällen auf: (a) Zwischen Ober- und Seitenrand bei Kammzähnung, (b) zwischen Ober- und Seitenrand (6 obere Löcher) und (c) zwischen Unter- und Seitenrand (9 untere Löcher) bei Kreuzkammzähnung.

(1) Verfahrensweise ohne Hilfsmittel: Man legt zwei Marken übereinander und vergleicht die feste Ecke mit einer zu untersuchenden. Dabei werden die horizontalen Zahnreihen der beiden Marken übereinander gelegt. Lässt sich bei den vertikalen Zahnlöchern eine Verschiebung erkennen, handelt es sich um Kammzähnung. Anwendungsbereich: Toleranz über einer Zahnbreite

(2) Verfahrensweise mit Hilfsmittel Lupe: Wie oben, aber mit Vergößerung. Anwendungsbereich: Toleranz 0,5 mm bis 1 Zahnbreite

(3) Verfahrensweise am Computer: Man scannt die zu untersuchenden Marken mit 1200 oder 2400 dpi Auflösung. In einem Bildbearbeitungsprogramm, das die Ebenentechnik beherrscht (z.B. Photoshop) werden die Scans der entsprechenden Ecken der Marken deckungsgleich übereinandergelegt. Lässt sich bei den vertikalen Zahnlöchern eine Verschiebung erkennen, handelt es sich um Kammzähnung. Anwendungsbereich: Toleranz 0,1 bis 0,5 mm.

Beispiel: Als Maske wurde eine Marke mit Kreuzkammzähnung verwendet (Im Hintergrund weiß). Bei diesen Marken ist die untere Ecke immer normgerecht. Die zu untersuchende Marke (grau) wurde gerade gestellt und horizontal zur Deckung gebracht. Man erkennt, dass die vertikale Zahnreihe nicht deckungsgleich ist. Fazit: Kammzähnung.



Zeitaufwand: Bei (1) und (2) genügt ein Blick, es geht schneller als eine Wasserzeichenbestimmung. Bei (3) dauert die Prozedur bei eingeschaltetem Computer und betriebsbereitem Scanner max. 2 min. Am Computer lässt sich die Auflösung der Darstellung bis 1600% weiter erhöhen und der Kontrast nachstellen. Bei den Tests reichte ein 1200 dpi-Scan immer aus, eine 200- oder 400%-Darstellung dieser Scans am Bildschirm lässt selbst kleinste Verschiebungen deutlich sichtbar werden. In der Praxis reicht die Anwendung einer 10-fach-Lupe, um in allen Fällen eine Verschiebung der Zahnkämme bei der Kammzähnung nachzuweisen. In allen anderen Fällen konnte eine Verschiebung im Bereich des 7. horizontalen Zahnes nachgewiesen werden, sodass mit geringstem Aufwand immer eine Unterscheidung von Kamm- und Kreuzkammzähnung möglich war.