news 6 /2016 [Cottbuser Vorträge Paul]


01.06.2016 Gestern fand wieder Siegfried Paul's Vortrag bei der Cottbusser Sammlergemeinschaft statt. Neues aus dem Prüfwesen. Hauptthema war die Folienproblematik. Nach all den Publikationen der letzten Monate und der damit eigentlich immer weiter geschürten Verunsicherung der Sammler stellt sich bei mir eigentlich die Frage: Warum unternimmt der BdPh nichts? Kann der BdPh nicht Zertifikate herausgeben für in Deutschland verkaufte Alben und andere Artikel zum Aufbewahren von Briefmarken, womit bestätigt wird, dass sie Briefmarken nicht schaden? Dem BdPh fehlt es überall an Geld, warum nutzt er die Folienproblematik nicht zum Nutzen seiner Mitglieder, hier für Sicherheit zu sorgen und selbst die Kasse aufzubessern? Ich denke, jeder zahlt gerne 1 Euro mehr für eine neues Album, wenn darauf ein BdPh-Siegel klebt, das bestätigt, dass die Marken darin nicht zum Schaden kommen. Und die Albumhersteller könnten auf freiwilliger Basis jede Charge überprüfen und zertifizieren lassen. Von einem entsprechend ausgestatteten Materialprüfer (ich wollte fast Prüfbüro schreiben, aber das hätte zu sehr nach BPP gerochen, und die kriegen ja nicht einmal die Farbbestimmung auf die Reihe – Folienzertifizierung traue ich ihnen noch weniger zu). Aber in Deutschland gibt es sicher jede Menge unabhängige Materialprüfer.


Erwähnenswert ist auch die Diskussion um die Farbaweichungen zwischen der Originalmarke und der Kopie auf Befunden, Attesten. Nach Aussage Pauls bemüht sich der BPP darum, das Problem zu lösen. Ich gab meiner Skepsis Ausdruck. Es ist unmöglich, bei über 100 Prüfern dafür zu sorgen, dass alle nach gleichen Kriterien kalibrierte Scanner und Drucker verwenden. Die Kopie der Marke auf dem Attest dient lediglich dazu, die Bildgleichheit in Bezug auf Stellung des Stempels und Übereinstimmung der Zähnung zu sichern. Damit die Marke zugeordnet werden kann. Eine farbliche Übereinstimmung mit der Originalmarke ist eine vergebliche Illusion.


Paul nahm Stellung zu den bisher nicht kommunizierten Ausgeschiedenen aus dem BPP. Jan Hohmann (vgl. Briefmarkenspiegel vom 8. Mai 2012). hat vor der Prüfung nach dem Ende seiner 3-jährigen Tätigkeit unter Mentorenschaft nach Pauls Angabe zurückgezogen und ist aus dem BPP ausgeschieden. Er ist jetzt unabhängiger Briefmarkenprüfer. Bei den Prüfern des Sammelgebietes DDR wird es zum Jahresende eine Veränderung geben, einer wird wahrscheinlich aufhören. Paul bestätigte, dass es sich dabei nicht um ihn selbst handelt. (Vorerst nicht, Kommentar von mir).